Seit Jahren wurden sie unterschätzt, doch jetzt sind sie in aller Munde, wenn es darum geht, welche Wirkstoffe man unbedingt für schöne Haut braucht: Ceramide. Dermatologen und Anti Aging Mediziner haben diesen Wirkstoff als regelrechten Jungbrunnen entdeckt. Was es mit den ominösen Ceramiden auf sich hat und wie wir sie in der Hautpflege effektiv für unsere Anti Aging Anliegen nutzen können, das klären wir jetzt im Blogbeitrag.
Was sind Ceramide überhaupt?
Ceramide, das sind natürliche Lipide, die in der Struktur der Haut vorkommen. Sie sind einer der Hauptbestandteile in der menschlichen Haut. Ihre Aufgabe ist die von Zement, oder eher einem starken Leim: Sie halten zusammen, was zusammen gehört. Sie sorgen für eine optimale Hautdichte, indem sie die Zellen an der obersten Schicht der Haut zusammenhalten. Dadurch halten sie auch die Feuchtigkeit in der Haut (Sie kann nicht entweichen, wenn alle Zellen zusammenhalten!). Und vor allem: Ceramide schützen vor Umwelteinflüssen und Allergenen, die der Haut von außen an den Kragen wollen.
Ceramide – das Holz im Regenerationsofen der Haut
Mit den Ceramiden in unserer Haut ist es wie mit den meisten anderen Bestandteilen auch, die wir brauchen, um straff und frisch auszusehen. So lange wir jung sind, haben wir reichlich davon im Gewebe. Je älter wir werden, desto rarer machen sie sich. Dazu trägt einfach der natürliche Alterungsprozess bei: Die Haut regeneriert sich nicht mehr so schnell. Umwelteinflüsse und unsere nicht immer ganz so gesunden Lebensstile tun ihr Übriges. Schon ab dem 25. Lebensjahr produziert unsere Haut daher deutlich weniger Ceramide. Wenn wir nicht mit der richtigen Hautpflege nachhelfen, bedeutet das, dass sich ab diesem Zeitpunkt die natürliche Hautbarriere deutlich verschlechtert. Das Resultat: dünner werdende Haut, dehydrierte, raue Haut, Linien und Falten, Altersflecken.
Ceramide verjüngen die Haut und reduzieren Alterszeichen
Um die Bildung von Falten zu reduzieren und Trockenheit zu vermeiden, kann man Ceramide topisch in der Hautpflege verwenden. Die Wirksamkeit von Ceramiden haben Forscher wissenschaftlich untersucht. Heraus kam, dass man die Funktion der Feuchtigkeitsbarriere der Haut dadurch spürbar verbessern kann. In der Hautpflege kommen meistens pflanzliche Ceramide zum Einsatz. Die werden meist aus Getreide wie Mais, Reis oder Weizen gewonnen.
Hydratisiert, regeneriert und geschützt – Ceramide in der Hautpflege
Laborstudien haben gezeigt, dass Ceramide die Haut nachhaltig hydratisieren und die jugendliche Struktur der Haut wieder regenerieren. Und das auch, nachdem die Barrierefunktion der Hautzellen bereits beschädigt worden war. Gleichzeitig neutralisieren Ceramide freie Radikale an der Haut und eliminieren somit einen weiteren Faktor der Hautalterung. Denn freie Radikale zerstören Elastin und Kollagen in der Haut und sorgen so für verminderte Elastizität und schnellere Faltenbildung. Zudem hemmen Ceramide den Vorgang des Stoffwechsels, bei dem Pigmentierungen in der Haut entstehen. Dadurch wird in der Hautpflege mit Ceramiden auch Altersflecken und Hyperpigmentierung vorgebeugt.
Die wichtigsten Informationen über Ceramide
Bei Ceramiden haben wir es mit Lipidmolekülen, also Fetten, zu tun, die natürlicher Bestandteil der Haut sind. Sie sind für einen jugendlichen Teint und die Abwehrkraft der Haut gegenüber Hauterkrankungen unverzichtbar. Ihre Hauptaufgabe im Gewebe der Haut ist es, die Fähigkeit der Haut, Wasser zu binden, aufrecht zu erhalten.
Wo in der Haut kommen sie vor?
Ceramide lassen sich in allen fünf Schichten der Epidermis, unserer obersten Hautlage, vorfinden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag dafür, dass unsere Haut gesund bleibt, denn sie schaffen an der obersten Hautschicht, dem Stratum corneum, eine Barriere die Bakterien am Eindringen in die Haut hindert und Feuchtigkeit am Entweichen hindert.
Was ist die Rolle der Ceramide im Stoffwechsel der Haut?
Beim Prozess der Zellmauserung bzw. dem Zellaustausch, also dem Rhythmus, in dem die Haut sich erneuert, entstehen in einem Zeitraum von etwa vier Wochen neue Hautzellen. Sie wandern von der untersten Schicht der Epidermis, wo sie entstehen, nach oben bis sie an der Oberfläche, dem Stratum Corneum, angekommen sind.
Haben die Hautzellen einmal die Oberfläche erreicht, setzt ein Prozess der Verhornung ein. Die Haut wandelt sie in Proteine um, die durch eine Schicht aus Lipiden miteinander verbunden sind. Und hier kommen die Ceramide ins Spiel. Denn sie machen bis zu 50 Prozent dieser Lipide aus, die die Protein-Bausteine im Stratum corneum miteinander verleimen. Nun ist es die Aufgabe der Epidermis, mit dem Stratum corneum eine möglichst undurchlässige Barriere zu bilden, die nach außen und nach innen hin schützt. So werden Dehydrierung und Umweltschäden sowie Infektionen verhindert.
Dem Alterungsprozess entgegenwirken mit Ceramiden in der Hautpflege
Durch den Prozess des Alterns wird der Gehalt an Ceramiden in der Epidermis stetig verringert. Diese Reduktion setzt schon mit dem 25. Lebensjahr ein. Deswegen wird die Haut meist mit steigendem Alter immer trockener. Auch die Ursache für Faltenbildung ist im abnehmenden Ceramidgehalt zu finden. Um die Haut möglichst lange jugendlich und vital zu halten, sind Ceramide daher unverzichtbar.
Ceramidverlust im Alter – nicht bloß ein optisches Problem
Dass der Anteil der Ceramide in der Epidermis mit den Jahren abnimmt, ist dabei nicht nur ein Problem des Aussehens. Denn bei Ceramiden handelt es sich um bioaktive Lipide. Dass die Ceramide dafür sorgen, dass unser Teint straff und vital aussieht, ist ja nur ein Nebeneffekt ihrer schützenden Funktionen. Sinkt das Ceramid-Level in der Haut, steigt die Anfälligkeit für Kontakt-Dermatitis, da Bakterien, Umweltgifte und Viren leichter an und in die Haut gelangen können. Denn mit sinkendem Feuchtigkeitsgehalt in der Epidermis steigt das Risiko für Entzündungen und Infektionen der Haut.
Wer deswegen auf Nummer sicher gehen und die Gesundheit der Haut erhalten möchte, sollte nicht nur mit Ceramiden in der Hautpflege gewährleisten, dass die Oberfläche der Epidermis mit Ceramiden versorgt ist. Zusätzlich kann über Nahrungsergänzungsmittel oder eine ceramidhaltige dafür gesorgt werden, dass auch in den unteren Schichten der Haut wieder ausreichend Ceramide enthalten sind. Sind in allen Schichten der Epidermis wieder die Ceramid-Speicher aufgefüllt, belohnt die Haut uns nicht nur mit einem jugendlicheren Aussehen. Sie ist auch gegenüber Infektionen viel resistenter!
Geduld: Falten verschwinden nicht über Nacht
Hautcremes mit Ceramiden, die die Barrierefunktion der Haut unterstützen, und genauso auch Nahrungsergänzungsmittel, die Ceramide enthalten, sind natürlich nicht im Stande, binnen weniger Tage Falten reduzieren. Die sind ja schließlich auch nicht über Nacht entstanden. Um sich zu erneuern, braucht die Haut ca. vier Wochen. So lange Zeit sollte man ihr schon geben – egal, welche neuen Wirkstoffe oder Supplements man ausprobiert – um wirklich deutlich sichtbare Veränderungen zu zeigen.